5 Finanztipps für Jobstarter:innen

Wie sollte man als Berufseinsteiger:in mit seinen Finanzen umgehen? Mit diesen Tipps hältst du dein Geld zusammen

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Lesedauer: 4 Minuten2023-02-27
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Es ist vollbracht: Du hast einen Job gefunden und verdienst jetzt dein eigenes Geld. Du hast dir ein weiteres Stück Freiheit erkämpft! Endlich bist du nicht mehr von deinen Eltern abhängig und kannst dir Dinge leisten, die bisher einfach nicht drin waren.

Aber: Mit der Freiheit kommt natürlich auch eine Portion Verantwortung. Viele Berufsanfänger:innen haben von Finanzthemen keine Ahnung – Geld und finanzielle Absicherung spielen in Schule, Ausbildung oder Studium schließlich kaum eine Rolle. Woher sollst du also wissen, was dich erwartet und wie du am besten mit deinen Finanzen haushaltest?

Eine kleine Einstiegshilfe gibt es von uns – hier sind 5 gute Tipps für den Anfang deiner beruflichen Laufbahn.

1. Meide Schulden

Dass größere Schulden nicht erstrebenswert sind, sollte klar sein. Aber das kann leichter gesagt sein, als getan. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe Bezahldienste, die es so leicht machen wie nie zuvor, mit einem Klick eine Ratenzahlung zu wählen: „Buy now, pay later“ (Deutsch: „Kaufe jetzt, zahle später.“)

Klingt praktisch, denn so kannst du dir auch größere Anschaffungen sofort leisten – ohne Sparen. Gegen Gebühren kann auch die 14-Tage-Frist verlängert werden. Das Buy-now-pay-later-Prinzip kann schnell zur Schuldenfalle werden. Denn: Häufige Nutzung führt dazu, dass du dich schnell an Geld gewöhnst, das dir nicht gehört. Hinzu kommen Mehrkosten, wenn du die Fristen zur Rückzahlung verpasst.

Wenn du also mit dem Gedanken spielst, dir von deinem ersten Gehalt etwas Besonderes zu gönnen, schlaf lieber eine Nacht länger drüber. Eine hilfreiche Faustregel: Je teurer etwas ist, desto mehr Bedenkzeit solltest du dir geben. So konsumierst du bewusst und schützt dich vor Impulskäufen.

Tipp: Mach es dir zur Regel, wirklich nur im Notfall die Ratenzahlung eines Bezahldienstes (oder den Dispo deines Girokontos) zu nutzen.

2. Schließe wichtige Versicherungen ab

Du musst nicht jedes Risiko im Leben absichern (eine Reisegepäckversicherung ist zum Beispiel Quatsch). Eine private Haftpflicht- und eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder ein entsprechender Einkommensschutz sind dagegen in der Lage, dir im Extremfall deine Existenz zu sichern.

Auch eine Rechtsschutzversicherung ist eine gute Sache – damit sicherst du dir nämlich auch deine Rechte als Arbeitnehmer:in.

Wichtig: Kümmere dich frühzeitig darum! Je älter (und weniger gesund) du bist, desto schwieriger wird es für dich, günstige Versicherungen abzuschließen

3. Fange JETZT an zu sparen

„Sparen kann ich ja später immer noch.“ Diesen Satz sagen oder denken viele Jobstarter:innen – und vergessen ihn dann ganz schnell wieder. Fang deshalb am besten schon ab dem ersten Gehalt an, jeden Monat einen Betrag X – z. B. 50 oder 100 € auf ein separates Konto oder Sparbuch zu überweisen.

Warum? Erstens empfiehlt es sich, immer über einen Notgroschen zu verfügen. Der Bankenverband rät beispielsweise zu 2–3 Nettomonatsgehältern. Zweitens: Wenn größere Ausgaben und Anschaffungen anstehen (Auto, Haus, Kinder), hast du ein Budget, auf das du zurückgreifen kannst.

Zusätzlich zum Sparkonto kannst du Geld in Fonds- oder ETF-Sparpläne anlegen. So erzielst du eine hohe Rendite und dein Risiko bleibt überschaubar.

Hier findest du mehr Infos zum Thema ETFs.

Die 50/30/20-Regel kann dir dabei helfen, deine Ausgaben zu verwalten und Sparziele zu erreichen. 50 % deines Einkommens sind für Lebenshaltungskosten wie Miete und Grundbedürfnisse vorgesehen. 30 % für deine persönlichen Wünsche (zum Beispiel Restaurantbesuche und Abos). Dann bleiben noch 20 %, die du sparen kannst.

4. Sorge fürs Alter vor

Sicher ist: Die Rente ist es nicht mehr. Immer weniger einzahlende Leute und immer mehr ältere Menschen sorgen dafür, dass weniger Geld für jede:n Einzelne:n bleibt. Eine private Altersvorsorge zahlt sich deshalb in jedem Fall aus. Wer früh anfängt, profitiert von günstigen Beiträgen, langen Laufzeiten und dem Zinseszinseffekt.

Mehr Infos zum Thema Private Altersvorsorge findest du hier.

Was sich für dich am meisten lohnt? Sprich mit uns, um mehr über deine Optionen für private Altersvorsorge zu erfahren.

5. Halte deine Unterlagen zusammen

Diese Unterlagen sind wichtig:

  • Persönliche Steueridentifikationsnummer: Diese Nummer braucht dein Arbeitgeber, um deine Lohnsteuer abzuführen. Du erhältst sie vom Finanzamt.
  • Sozialversicherungsnummer: Wenn du zum ersten Mal eine Beschäftigung aufnimmst, bist du sozialversicherungspflichtig und musst Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung zahlen. Deine Sozialversicherungsnummer teilst du deinem Arbeitgeber mit. Wenn du angestellt bist, werden die Beiträge direkt von deinem Gehalt abgezogen.
  • Kranken- und Pflegeversicherung: In Deutschland ist die Kranken- und Pflegeversicherung Pflicht. Melde dich bei einer gesetzlichen oder privaten Krankenkasse an und bewahre die Unterlagen dazu sicher auf. Deinem Arbeitgeber händigst du eine Versicherungsbestätigung aus.
  • Kontounterlagen, Lohnabrechnungen, Belege: Die erste Steuerklärung kommt! Deshalb halte alle Kontounterlagen und auch die Lohnabrechnungen, die du von deinem Arbeitgeber bekommst, sauber zusammen, sodass du alle Transaktionen genau nachvollziehen kannst. Dasselbe gilt für Belege über Beträge, die du eventuell von der Steuer absetzen kannst (z. B. Fahrtkosten, Arbeitskleidung, Fachbücher usw.)

Extra-Tipp: Investier in dich selbst – Stichwort Humankapital. Gemeint ist, dass du dein Potenzial nutzt und entsprechend deiner Ziele und Prioritäten handelst. Zum Beispiel mithilfe von Weiterbildungen und Coachings. Indem du mehr auf deine Gesundheit und Wellness achtest und positive Gewohnheiten annimmst, stellst du die Weichen für eine gute Zukunft.

Wir wünschen dir viel Erfolg im Berufsleben und ein glückliches Händchen für deine Finanzen!

Lisa
Autor: Lisa